Der Winter ist ja die beste Zeit, um ein bissl nostalgisch zu sein. Zumal es ja wirklich extrem bereichernde Konzerte waren heuer. Deswegen hier die Fortsetzung meines kleinen Rückblicks:

30.10.,villahafner (Maria Lankowitz). Mit @Jürgen Wegscheider war ich in der Hauptschule. Damals, als das Lavanttal noch wild und unerforscht war. „Ich will Schauspieler werden“, hat er immer unbeirrbar gesagt und ist in dieser doch recht konservativen Umgebung nicht grade bestärkt worden. Knapp 30 Jahre später treffe ich ihn in seiner Wahlheimat München, längst ist er erfolgreicher Kabarettist. Und erzählt mir von der Villa Hafner.

Wiederum 2 Jahre später spielen wir dann dort. Klein und intim, nur mit Rene und Max wollen wir die Inhalte der Songs in den Mittelpunkt stellen. Wir werden herzlichst empfangen, doch erst bin ich unsicher, ob ich das anspruchsvolle Publikum einfangen kann. Doch nach und nach spielen wir uns in die Herzen, bis eine fast magische Verbindung entsteht. Auch eine Spontan-Komposition über verpritschelten Wein und ein überraschendes Geburtstagsständchen für mich haben Platz. Neben vielen anderen interessanten Begegnungen lerne ich auch Label-Kollegin Katrin Rosenzopf kennen. Und zum Abschied spielt Max am Hausklavier. Prädikat: Unübertrefflich. 

Bei einem Konzert will ich ganz im Moment sein. Mich mit ganzem Herzen und wachem Geist auf all die Begegnungen und entstehenden Verbindungen einlassen. Das gelingt mal besser, mal schlechter, es gibt ja auch viel drumherum: Planen, die Band einsammeln, einpacken, umpacken, navigieren, auspacken, aufbauen, Soundcheck, essen (optional), Equipment flicken, danach abbauen, Merch betreuen, Autoschlüssel suchen, einpacken, Gage abrechnen (optional), nochmal Autoschlüssel suchen, zurückfahren, zur Ruhe kommen (optional). Deswegen gibts von meinen Konzerten auch wenig Social Media-Kontent. Aber dafür einen kleinen Jahresrückblick, hier der nächste Teil:

Es war uns eine besondere Ehre, die Grazer Austropop-Helden Herzog - Brunner - Hirsch bei ihrer Release-Show im Orpheum Graz zu supporten. Endlich lerne ich dabei auch mal diesen Julian Grabmayer samt Band kennen. Wir spielen wieder mal als große Band, so mit Tschingbumm, das ist fein. Vorband zu sein ist ja nicht immer ein dankbarer Job, aber danke sprachlicher, inhaltlicher und publikumspersoneller Überschneidungen verzeihen uns die GästInnen, daß wir sie eine halbe Stunde von Herzog-Brunner-Hirsch trennen.

Letztere sind am Zenit ihres Schaffens und präsentieren ein Album, das sich gewaschen hat. Ich bete jeden Tag, daß sie trotz bedauerlicher Personalkrise bald wieder zündeln! 

2022 war ein wilder Ritt mit vielen besonderen Bühnenmomenten. Und weil ich ein ganz mieser Echtzeit-Poster bin, liefere ich hier nach und nach kleine Rückblicke:

Sammas-Trompeter Werner Hansmann kenne ich seit unserer gemeinsamen Zeit am Johann Joseph Fux Konservatorium Graz. Das ist lange her, Aber beim „Morbiden Lied“ am „ondraseits“-Album haben wir uns dann endlich zusammengetan. Und er hat mich gleich eingeladen, seine Band bei ihrem Release zu supporten. Der war am 29.10. in der Die Brücke. Sammas sind noch ein Geheimtipp, aber ich kann euch die Band rund um Sängerin Samantha nur sehr ans Herz legen – jugendlich, ehrlich, clever, tanzbar. Und ihre Quasi-Band-Initierung mit vielen FreundInnen war selbst für einen abgehärteten Bühnenfuchs wie mich sehr berührend. 

In Salzburg ist es ja überall schön. Aber im Pongau ist es am schönsten. Und ganz besonders in Goldegg, wenn dort die GOLDEGGER BLUES & FOLKTAGE stattfinden. Die sind ja eine Instituation, die fanden schon 33 Mal statt und immer mit guter Musik und immer zugunsten der Lebenshilfe.

Heuer sind auch wir wieder dabei, noch dazu als letzte Band des Abends. Dieser Ehre wollen wir gerecht werden und deswegen spielen wir uns die Seelen aus den verschwitzen Leibern. Hörerherzen und Tanzbeine fliegen uns zu. Bei "Gravitation" steigt dann noch der Mani von den Bluesbrausern mit einem epischen Harpsolo ein. Hell yeah! 

Für ein Konzert ist mir kein Weg zu weit, kein Sommer zu heiß und kein Weißwurstäquator zu breit.

Deswegen quetsch ich mich mit Reno del Steiner und Max Deineko ins Auto, pack den Toti Denaro noch auf halbem Weg ein und chauffier die ganze Bagage nach Bayern. Aber angekommen am @StadtStrand Mainburg , erstmal Enttäuschung: Irgendwie hätten wir uns einen Strand erwartet. Macht aber nix - Bühne ist da, Publikum ist da, Essen&Trinken und sogar das hoch geschätzte Team von Sturm & Klang hat sich vollzählig versammelt.

Rene zerlegt beim Soundcheck gleich mal sein Schlagzeug, so ein wilder Hund ist er. Aber dank bayrischer Hilfsbereitschaft stehr bald ein Ersatz auf der Bühne. Bei 2,5 Stunden Spielzeit darf ich mich so richtig austoben: Solo-Set, Raritäten, Covers von Trude Herr über Jimi Hendrix bis Aerosmith, ein Medley mit Lieblingssongs. Ich bin ja kein Coverant, aber ab und zu machts schon Spaß. Dazwischen immer mal den Kopf ins Plantschbecken tauchen, in diesem Bayernland ist es nämlich tropisch heiß.

Das Publikum ist auf Party eingestellt, das ist als Liedermacherpartie natürlich nicht immer leicht. Aber wir verkaufen unsere Häute teuer und am Ende geht sich sogar ein Tandem-Stagedive mit einem 12jährigen Fan aus. Und allein dafür hat sich jeder Kilometer gelohnt! 

Ein Konzert ist für mich die beste Therapie. Es zeigt mir wieder meinen Platz, kehrt innen nach außen, räumt auf mit den unausbleiblichen Selbstzweifeln. Konzertrückblick 2022, Teil 13.

Es ist mir eine große Ehre, heute im P.P.C graz die Berliner Band Dota rund um Liedermacherin Dota Kehr zu supporten. Ich kenne sie und ihre Musik seit meiner Zeit in Berlin, und seit dem ersten gehörten Ton von ich ein bekennender Fan.

Es ist mein erster etwas längerer Solo-Auftritt seit langem, da freuts mich, tun und lassen zu können was ich will. Also probier ich neue Songs, palavere viel und genieße die Verbindung mit dem wunderbar bunten und aufmerksamen Publikum (Danke an Euch!!).

Später holt mich Dota noch für ein Duett auf die Bühne, das bedeutet mir sehr viel. Besser geht Therapie gar nicht!

Konzertrückblick 2022, Teil 15:
9.4.: Irgendwie bin ich schon wieder in so ein Parallelluniversum gerutscht. Da ist dort, wo früher der club wakuum war, plötzlich ein Ort namens Cafe -Vinothek im Hof. Aber auch da ists schön, zumal Die weiß-grüne Wöll'n hier einige Benefizabende zugunsten ukrainischer Kriesgsopfer eingefädelt hat.

Gemeinsam mit Rosi n Läsch gestalten wir einen entspannten Abend. Wir, das sind Birgit Hofstadler, Max Deineko und ich. Mit Birgit sing ich zum ersten Mal live, das freut mich nach geschätzten 15 Jahren geteilter Liebe zur Musik(wissenschaft) sehr. Und wie es sich gehört, wird nach dem Konzert noch kreuz&quer gejammt, sowohl miteinander als auch mit illustren GästInnen.

Fazit vom ersten Konzert mit (kleiner) Band seit längerem: Ich freu mich sehr auf mehr!

So, hier kommt der letzte Konzertrückblick 2022 Ich hoffe, es war für euch so schön wie für mich - mir hats jedenfalls viel Freude gemacht, diese besonderen Momente nochmal mit euch zu teilen!

Nach einer längeren Bühnenpause ist das 25-jährige Jubileum vom Verein i-Punkt im Kulturkeller Ternitz ein wunderbarer Anlass, mich wieder auf die Bretter zu stellen. Umso mehr, da ich in dieser Zeit immer wieder mit ihm und seinem Patrone Christian Wagner zusammenarbeiten durfte - etwa beim "Dialekt schmeckt"-Sampler, bei "Dialekt schmeckt am Berg" oder der Plattform mundartig.

Der Abend wird zu einem fulminaten Dialektmusik-Klassentreffen, es ist schön, so viele jahrelange Wegbegleiter wie Philipp Griessler, Stephan Wagner, Walter Nagel oder Thomas Franz-Riegler wiederzutreffen.
Ich teste dann ein paar Songs vom ganz frischen Album, auch das macht Freude. Und Lust, wieder mehr auf der Bühne zu stehen und Menschen zu treffen und zu palavern und zu singen und alles.  i-punkt's not dead